Thomas:
Auch Thomas Manns Vater gehörte er zu den wichtigsten Männern der Stadt. Als Senator genoss er hohes Ansehen. Später wurde auch Thomas Mann zu einem bedeutenden Lübecker. Er erhielt am 20. Mai 1955 im Audienzsaal des Rathauses die Lübecker Ehrenbürgerschaft. In seiner Dankesrede verglich er sich mit seinem Vater: „Noch sehe ich ihn, den Zylinder lüftend, zwischen den präsentierenden Infanterie-Wachtposten vorm Rathaus hindurchgehen, wenn er eine Senatssitzung verließ, sehe ihn mit eleganter Ironie den Respekt seiner Mitbürger entgegennehmen und habe nie die umfassende Trauer vergessen, mit der, als ich fünfzehn Jahre alt war, seine Stadt, die ganze Stadt, ihn zu Grabe brachte. Ich kann wohl sagen: sein Bild hat immer im Hintergrunde gestanden all meines Tuns, und immer hab' ich’s bedauert, daß ich ihm zu seinen Lebzeiten so wenig Hoffnung machen konnte, es möchte aus mir in der Welt noch irgend etwas Ansehnliches werden. Desto tiefer ist die Genugtuung, mit der es mich erfüllt, daß es mir gegönnt war, meiner Herkunft und dieser Stadt, wenn auch auf ausgefallene Weise, doch noch etwas Ehre zu machen.“