Thomas:
Durch dieses Tor, das Burgtor, sind wir immer nach Travemünde gefahren. Das war unser liebstes Ferienziel. Mit der Pferdedroschke hat die Fahrt etwa drei Stunden gedauert. Aber was waren schon drei Stunden, wenn die Reise an die See ging, die Ostsee!
Tony:
Travemünde!! Ja, ein wundervoller Ort… Ich erinnere mich immer mit Freuden an die Sommerwochen, die ich dort als junges Ding verlebte. Ich habe dort, was Anschauungen und Kenntnisse betrifft, für mein ganzes Leben viel gelernt…von einem jungen Mann, einem Studenten namens Morten. Leider war uns keine Zukunft bestimmt. Meine Eltern waren entschieden gegen die Verbindung...
In „Buddenbrooks“ wird das so erzählt: „Tony folgte mit den Augen der Richtung seiner Hand; und während nicht viel fehlte, daß Beider Hände, die neben einander auf der rauhen Holzbank lagen, sich vereinigten, blickten sie gemeinsam in die selbe Ferne. Sie schwiegen lange, indes das Meer ruhig und schwerfällig zu ihnen heraufrauschte... und Tony glaubte plötzlich einig zu sein mit Morten in einem großen, unbestimmten, ahnungsvollen und sehnsüchtigen Verständnis dessen, was ‚Freiheit‘ bedeutete.“
Christian:
Also Travemünde ist schon ganz schön, aber die Welt ist doch größer... Ich habe mich auf meinen Reisen immer frei gefühlt. Befreit davon, ein Buddenbrook zu sein. London war schön… und meine Zeit in Valparaiso mit Johnny Thunderstorm – ein unglaublicher Kerl, den ich, Gott verdammʼ mich, niemals habe arbeiten sehen. Kein Wunder bei der Hitze! Na, der Chef kommt ins Comptoir… wir liegen, acht Mann, wie die Fliegen umher und rauchen Cigaretten, um wenigstens die Mosquitos wegzujagen. „Nun?“ sagt der Chef. „Sie arbeiten nicht, meine Herren?!“…„No, sir!“ sagt Johnny Thunderstorm. „Wie Sie sehen, sir!“ Und dabei blasen wir ihm Alle unseren Cigarettenrauch ins Gesicht. Du lieber Gott!
Aber genug von mir. Hast du noch einen Reisetipp für mich? Wo auf der Welt fühlst du dich wirklich frei und glücklich?
Burgtor
erfolgreich besucht!