Thomas:
Wie wir Buddenbrooks stammten Thomas und Heinrich Mann aus einer Kaufmannsfamilie. Ihr Urgroßvater gründete 1790 die Firma „Johann Siegmund Mann Commisions- und Speditionsgeschäft“. Er kaufte und verkaufte Getreide. Gelagert wurde es in sechs Speichern, die seltsame Namen trugen: sie lauteten „Walfisch“, „Löwe“ oder „Eiche“. Wir stehen vor dem Speicher, der als einziger fast noch so aussieht wie damals: dem Kornspeicher „Die Eiche“. Diese Speicher waren auch die Speicher der Buddenbrooks… Hier habe ich die Arbeit meiner Vorfahren fortgesetzt. Dieses Stück Welt am Hafen, zwischen Schiffen, Schuppen und Speichern, wo es nach Butter, Fischen, Wasser, Teer und geöltem Eisen roch, war das Zentrum meines Lebens. Nur konnte ich meinen Sohn Hanno nie dafür begeistern. Er wird das Geschäft wohl nicht fortführen...
Tony:
Ach Tom, dass die Tradition nicht fortgesetzt wird, bricht mir das Herz! Schon unser Großvater und unser Vater lagerten hier das Getreide, mit dem sie handelten. Und weißt du noch, wie wir hier gespielt haben? Wie gern erinnere ich mich an unsere unbeschwerten Kindertage...
Im Roman heißt es: „Sie (also ich, Tony) kletterte, gemeinsam mit Thomas, in den Speichern an der Trave zwischen den Mengen von Hafer und Weizen umher, die auf den Böden ausgebreitet waren, sie schwatzte mit den Arbeitern und den Schreibern, die dort in den kleinen dunklen Comptoirs zu ebener Erde saßen, ja sie half sogar draußen beim Aufwinden der Säcke.“
Christian:
Mag sein, dass meine Vorfahren Getreidehändler waren, aber mich interessiert das herzlich wenig. Schon als Kind habe ich auch nicht so gerne in der „Eiche“ gespielt wie meine Geschwister. Die Arbeit hat mich einfach nie sonderlich begeistert und… ich kann es nun nicht mehr…die Nerven! Aber vielleicht kannst du mir dabei helfen? Mal sehen, ob du ein besserer Getreidehändler wärst als ich und dich ein bisschen mit der „Eiche“ und ihrer Geschichte auskennst….
Speicher
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